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Finanzlücke bei Agrarumweltmaßnahmen

NABU NRW fordert die Bereitstellung finanzieller Mittel in ausreichender Höhe

Düsseldorf – Dass die Landwirtschaft für die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine entscheidende Rolle spielt, ist unstrittig. Ein bewährtes Instrument für die Förderung der Artenvielfalt in der agrarisch genutzten Kulturlandschaft sind die Agrarumweltmaßnahmen, deren kooperativer Ansatz zwischen Naturschutz und Landwirtschaft einen wesentlichen Faktor für den Erfolg dieser Maßnahmen darstellt.

 

Die hohe Akzeptanz der Fördermaßnahmen bei den Landwirten in NRW führt nun dazu, dass das Landwirtschaftsministerium nicht alle Maßnahmen unterstützen kann. Ein unhaltbarer Zustand findet der Naturschutzbund (NABU) NRW und fordert das Landwirtschaftsministerium auf nachzubessern.

 

Wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen vergangene Woche mitteilte, übersteigt die Anzahl der eingegangenen Anträge, die zum Beginn der neuen Förderperiode in 2023 gestellt wurden, die derzeit zur Verfügung gestellten Mittel. Mit der Folge, dass bei einigen Maßnahmen die maximal bewilligte Fläche nun gedeckelt werden muss.

 

„In einer Zeit, in der Biodiversitäts- und Klimakrise die Lebensgrundlagen des Menschen bedrohen, kann es nicht sein, dass die Bereitschaft der Bäuerinnen und Bauern einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten, nicht in vollem Umfang honoriert wird“, so Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW.

 

Schon lange fordert der NABU, die an die landwirtschaftlichen Betriebe fließenden Subventionen an gesamtgesellschaftliche Leistungen zu binden und damit finanzielle Anreize für eine natur- und klimaverträgliche Landwirtschaft mit hohen Tierwohlstandards zu schaffen. Eine nachhaltige Landwirtschaft muss wirtschaftlich darstellbar sein. Die Ausstattung der Agrarumweltmaßnahmen mit ausreichenden finanziellen Mitteln sowie die Finanzierung von genügend Personal in Beratung und administrativer Umsetzung sind hierfür essentiell.

 

Dabei steht der NABU mit diesen Forderungen nicht allein da: Auch die Zukunftskommission Landwirtschaft mit Vertretern aus Landwirtschaft, Natur- und Tierschutz, Wissenschaft und Wirtschaft empfiehlt die attraktive Honorierung von Gemeinwohlleistungen als einen Baustein zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft.