In dieser Woche ringen mehr als 250 Verhandler*innen von CDU/CSU und SPD um den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung. Das Sondierungspapier, in dem der Naturschutz nicht vorkommt, und die Debatte um das Sondervermögen, in das selbst der Klimaschutz mühsam hineinverhandelt werden musste, zeigen: Ökologie hat derzeit keine Konjunktur bei den Koalitionären in spe.
Doch wäre es nicht ökonomisch äußerst riskant, den Erhalt der Lebensgrundlagen auszuklammern, wenn es um die Planung der Vorhaben der neuen Regierung geht? Und wäre es nicht auch politisch fahrlässig, Natur- und Klimaschutz zu ignorieren – nur weil es derzeit auch andere drängende und dringende Probleme gibt? Die Klima- und Naturkrise schreiten voran, unabhängig davon, ob die Politik hinsieht oder nicht. Ihre Konsequenzen sind aber umso schmerzhafter je länger wir sie aussitzen.
Wir erwarten von der neuen Bundesregierung über den Tag hinaus zu denken, statt weiter ökologische Schulden zu machen, die andere werden abtragen müssen. Der NABU wird nicht müde werden,
konstruktive Vorschläge zu machen und lautstark eine Politik mit Zukunft einzufordern.