NABU NRW fordert mehr renaturierte Feuchtbiotope statt weiter austrocknender Forste
Düsseldorf – Die Böden in Nordrhein-Westfalen sind im März bereits so trocken wie sonst im Hochsommer. Der aktuelle Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt alarmierende Werte: In ganz NRW herrscht teils extreme Dürre – sowohl im Gesamtboden als auch im besonders waldbrandrelevanten Oberboden bis 25 Zentimeter Tiefe. Während die Waldbrandsaison gerade erst beginnt, ist der natürliche Wasserspeicher vielerorts bereits aufgebraucht.
„Diese Frühjahrsdürre ist ein unmissverständliches Warnsignal“, sagt Dr. Heide Naderer, Landesvorsitzende des NABU NRW. „Was wir jetzt erleben, ist keine Ausnahmeereignis mehr, sondern die neue Realität der Klimakrise. Doch die Landesregierung reagiert nur zögerlich – dabei braucht unser Wald dringend besseren Schutz vor Bränden.“
Bereits 2022 hatte das Land ein umfassendes Konzept zur Waldbrandvorbeugung und -bekämpfung vorgestellt. Darin vorgesehen, aber bisher kaum umgesetzt: die Sanierung und der Neubau von Löschteichen im Wald. Diese natürlichen oder künstlich angelegten Feuchtbiotope wirken doppelt – als wertvolle Lebensräume für Amphibien und Insekten und als lebenswichtige Löschwasserreserven im Brandfall. Durch eine gezielte Renaturierung solcher Flächen könnten sie wieder als effektive Wasserspeicher dienen – ein wichtiger Baustein für den vorbeugenden Brandschutz.
„Wir fordern die Landesregierung auf, den Worten endlich Taten folgen zu lassen“, so Naderer weiter. „Sanierung, Wiederherstellung und Neuanlage von Feuchtbiotopen im Wald müssen in der Landesförderung strukturell verankert werden – als Maßnahme des vorbeugenden Waldbrandschutzes und zur langfristigen Resilienz unserer Wälder.“
Ein Wald ohne Wasser ist wie ein Pulverfass. Es ist nicht davon auszugehen, dass das Problem der Wetterextreme einfach „weggeht“ – vielmehr wird die Gefahr mit jedem trockenen Frühjahr größer. Damit im Ernstfall genug Löschwasser zur Verfügung steht und die Einsatzkräfte schnell reagieren können, braucht es eine vorausschauende Infrastruktur. – mit renaturierten Feuchtbiotopen und mehr Schwammwald statt weiter austrocknender Forste. Denn moderner Waldbrandschutz vereint aktiven Katastrophen- und Naturschutz.